Bildhauer
Bauernreihe 8b
27726 Worpswede
Telefon +49 4792 4647
E-Mail info@altenstein.com
Website https://www.altenstein.com
Vita
1943 in Schlossberg (Ostpreußen) geboren.
1964-69 | Nach Abitur und einjährigem Steinbildhauerpraktikum Bildhauereistudium an der Staatl. Akademie Stuttgart, Staatsexamen (bei Prof. R. Daudert) |
1970-75 | Wissenschaftlicher Assistent an der TU Braunschweig (bei Prof. Jürgen Weber) |
1975 | Ruf an die Hochschule für Künste, Bremen, Studiengang Freie Kunst(Plastik) |
1985 | umfangreicher Arbeitsaufenthalt in Japan (Steinskulptur „Stadtmusikanten“ für Osaka) |
1986 | Preisträger der 1.Rodin Grand Exhibition, Hakone und Utsukushi-ga-hara-Open-Air-Museum Japan |
ab 1994 | Ateliergemeinschaft mit Gisela Eufe in Worpswede, Mitglied im“ Deutschen Werkbund“ in der“ Darmstädter Sezession“, im“ Künstlersonderbund“ und im BBK |
ab 1972 | zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, Arbeiten in zahlreichen öffentlichen Sammlungen und in vielen Städten. Großskulpturen im öffentlichen Raum, z.B. in Hamburg, Augsburg, Dortmund, Göttingen, Hannover, Bremen, Oldenburg |
Einzelausstellungen(Auswahl)
1972 | Duisburg, Galerie Atlantis |
Braunschweig, Altstadtrathaus | |
1973 | Krefeld, Galerie am Schönwasser Park |
Stuttgart, Galerie 199 | |
1974 | Krefeld, Galerie Krüll |
Hagen, Galerie KE | |
Berlin, Galerie Niebuhr | |
Köln, Galerie Friebe | |
Hamburg, Galerie Mensch | |
1975 | Münster, Galerie Clasing |
Düsseldorf, Galerie Walther | |
Osnabrück, Galerie Clasing | |
Wiesbaden, Galerie Walramstrasse | |
Ahaus, Haus Dr. Gerl | |
1976 | Listringen, Haus Daenert |
Bremen, Galerie Zöllner mit W. Otto, W. Grzimek | |
1977 | Osnabrück, Galerie Clasing |
1978 | Braunschweig, Galerie Kreuzweg Neun |
Salzgitter, Kunstverein | |
Düsseldorf, Galerie Walther | |
1980 | Mainz, Galerie Rehberg |
Koblenz, Galerie Markenbildchen | |
1981 | Münster, Galerie Hachmeister und Schnake |
1984 | Hameln, Kunstkreis |
Düsseldorf, Galerie Walther (mit J. Waller) | |
1985 | Schloss Feldkirch, Galerie i n der Remise |
Osaka, The National Museum of Art | |
1986 | Kyoto, Goethe-Institut |
Osaka, Galerie Yamaki | |
Osaka, Goethe-Institut | |
Okazaki, Museum | |
Kochi, Gallery Zoken | |
Tokyo, Goethe-Institut | |
Bremen, Galerie im Hofmeierhaus | |
Berlin, Galerie Plinthe | |
Darmstadt, Galerie Tintenviertel | |
1987 | Ludwigsburg, Städt. Freilichtgalerie |
1988 | Bremen, Gerhard-Marcks-Haus |
Viersen, Städtische Galerie | |
1989 | Galerie Waller |
1990 | Düsseldorf, Galerie Walther |
Berlin, Galerie Plinthe | |
Lüneburg, Ostpreußisches Landesmuseum | |
1992 | Worpswede, Galerie Cohrs-Cirus |
Berlin, Galerie für Kleinplastik | |
1994 | Frankfurt, Studio 51 FAAG |
1995 | Berlin, Bildhauergalerie |
1996 | Gronau-Epe, Galerie van Almsick |
Düsseldorf, Galerie Walther | |
1997 | Bremen, Galerie Mönch |
Bad Zwischenahn, Galerie Moderne | |
Verden Kreissparkasse | |
1999 | Groningen, Galerie Wiek XX |
Paris, Galerie Sculptures | |
2000 | Bremen, ASCO, mit Gisela Eufe und I???. Bühnen |
Berlin, Bildhauergalerie | |
2003 | Vallauris, Galerie L’ènvenement, mit R. Mordmüller und G. Eufe |
2004 | Nieuweschans, Galerie WiekXX |
2006 | Cuxhaven, Schloss Ritzebüttel, mit Gisela Eufe |
Bremen, Galerie Mönch | |
Weikersheim, Städt. Galerie | |
2007 | Bamberg, Galerie Skulptur |
Ratingen, Galerie Walther, mit Gisela Eufe | |
2008 | Köln, Kunst im Dominikanerkloster mit R. Mordmüller |
Göttingen, Galerie im Börneviertel | |
2009 | Rulle, Kulturverein, mit Gisela Eufe |
Lohne, Kunstverein, mit Gisela Eufe | |
Braunschweig, Kunst im Kloster mit R. Mordmüller | |
2010 | Hilden, Kunstraum Gewerbepark-Süd |
Rotenburg/Wümme, Kunstverein mit Gisela Eufe | |
2011 | Uelzen, Kunstverein mit Gisela Eufe |
2013 | Bremen, Galerie Mönch mit Dietmar Lemcke |
Worpswede, Kunsthalle Netzel | |
2018 | Bayreuth, Alte Residenz mit Herbert F. Rauh |
Mitglied im BBK
Mitglied im Künstlersonderbund
Zahlreiche Arbeiten in privaten Besitz
Bemerkungen zu meinen kleinen Skulpturen
Die große Form im kleinen Format, Variationen eines Themas. Erweiterung und Fülle der Grundidee sind der Reiz der kleinen Skulpturen. Ihre Ortlosigkeit machen sie zu voll erfass-baren optischen und haptischen Erlebnissen. Sie sind bestimmt von der Handschrift, den Einschreibungen ihres Entstehungsprozesses. Sie sind für mich keine Modelle größerer Projekte, sondern in ihrem Format endgültige Werke.
Text Bernd Altenstein
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Bernd Altenstein
Der Bildhauer Bernd Altenstein beschäftigt sich thematisch mit dem Menschen in seiner individuellen, aber auch in seiner gesellschaftlichen Entwicklung. Seine einzelnen Figuren und seine Figurengruppen sollen beim Betrachter kritisches Denken auslösen. Altensteins Plastiken definieren auch den sie umgebenden Raum und nicht nur sich selbst.
So finden sich zahlreiche seiner Werke im öffentlichen Raum, auf Plätzen und an Gebäuden, wie der „Stadtgeschichtsbrunnen“ in Schöningen oder der „Frauenbrunnen“ in Braunschweig. Am Holler See in Bremen realisierte er vier Großplastiken und in den Bremer Wallanlagen ist die Skulptur „Das Ende“ installiert.
Bernd Altenstein prägte zusammen mit Waldemar Otto (der seit vielen Jahren ebenfalls in Worpswede sein Atelier hat) die figürliche Bildhauerei in Bremen. Von 1975 bis 2009 unterrichtete er im Studiengang Plastik an der Hochschule für Künste in Bremen. Und bis heute lebt er in Bremen, doch in Worpswede betreibt Altenstein seit 1994 mit der Bildhauerin Gisela Eufe eine Ateliergemeinschaft.
Nach Worpswede gelangte der Bildhauer erst als Tourist und interessierte sich während dieser Besuche vor allem für Hoetgers expressive Bauten aus den 1920er Jahren, die massiv den Ortskern prägen. In den 1990er Jahren führte Altenstein die Suche nach einem Arbeitsraum zurück in das Künstlerdorf. Eine als Lager genutzte Scheune nahe dem alten Ortskern baute er gemeinsam mit Gisela Eufe und Christoph Fischer zum Atelier um.
Bronzeguss
Altenstein arbeitet heute bevorzugt im Bronzeguss oder haut direkt in Stein. Der 1943 in Schloßberg (Ostpreußen/Polen) geborene Künstler begann bereits als Schüler zu modellieren, damals noch in Holz. Seine Berufswahl schwankte anfangs zwischen Bildhauer und Tierarzt. Mit dem zweiten Berufswunsch wäre er seinem Vater und dessen Beruf gefolgt, doch Altenstein entschied sich für seinen eigenen Weg und studierte Bildhauerei.
Nach einer Steinbildhauerlehre in Düsseldorf, begann Altenstein 1963 sein Studium in Tübingen, ein Jahr später wechselte er an die Stuttgarter Akademie, um bei Rudolf Daudert zu arbeiten. Daudert fertigte in dieser Zeit kleine Tonfigurinnen aus Brennton und Terrakotta und er modellierte direkt in Wachs. Den Bildhauer führte die Auseinandersetzung mit Dauderts Arbeiten aber auch das Aktstudium und freies Arbeiten vom Material Stein weg. In der Gießerei an der Akademie absolvierte Altenstein ein Bronzegießer-Praktikum und goss seine kleinformatigen Arbeiten selbst. Nach der Akademiezeit konzentrierte er sich auf die Arbeit mit Ton, zwischendurch entstanden jedoch auch wenige Holzskulpturen. Erst in Bremen folgte erneut eine Auseinandersetzung mit Stein, doch der Bildhauer modelliert bis heute verstärkt und lässt seine Arbeiten dann in Bronze gießen. Seit 1966 nutzt Altenstein für den Bronzeguss das Wachsschmelzverfahren.
Das Studium in Stuttgart schloss Altenstein 1969 bei Daudert mit dem Staatsexamen ab, es folgte 1970 das Staatsexamen in Kunstgeschichte an der Technischen Universität Stuttgart. Im selben Jahr begann er als Assistent von Prof. Jürgen Weber an der Technischen Universität Braunschweig zu unterrichten und wechselte fünf Jahre später an die Hochschule für Künste nach Bremen, wo er bis 2009 lehrte.
Figürliche Plastik
„Die menschliche Figur ist für jede Arbeit von mir auf unterschiedliche Weise der Ausgangspunkt: Als mein eigenes Gegenüber, als Widerspiegel meiner selbst und des Menschen allgemein, des Humanen.“, beschreibt Bernd Altenstein. „Darüber hinaus gibt die menschliche Figur mit dir Möglichkeit, über sie zur Identifikation mit dem Anderen zu kommen und in die Formenfülle der Natur einzudringen.. [...] Die Themen meiner Arbeit entwickeln sich aus der kritischen Beobachtung des zivilisierten Kulturmenschen.“
Thematisch hat sich der Bildhauer auf die gegenständliche Darstellung von Figuren konzentriert, wobei seine Plastiken eine besondere Charakteristik aufweisen: Das Wechselspiel aus Statik und Dynamik. Organisch-dynamische Formen treffen auf anorganische Strukturen. In Werkreihen wie „Bürger im Block“ (seit 1982), „Fenster“ (seit 1994), „Auf schmalem Grad“ (seit 2000) und „Dialoge“ (seit 2005) entwickelt er in innerhalb eines strengen formalen Rasters mit inhaltlicher Bandbreite seine plastischen Vorstellungen.
Thematische Arbeiten bestimmen sein Werk, das Porträt spielt eine untergeordnete Rolle. Bildnisse entstehen für den intimen, persönlichen und familiären Bereich oder aber für die öffentliche Repräsentanz wie „Dr. Th. Heuss“ im Rathaus Heilbronn, „Bürgerschaftspräsident Dr. Klink“ in der Bremischen Bürgerschaft oder „Walther Johann Jacobs“ in der Bremer Innenstadt. Immer sucht Bernd Altenstein nach gesellschaftlichen Themen, die das zwischenmenschliche Miteinander beeinflussen. Worpswede – weder die Geschichte noch seine Gegenwart – ist dabei für den Künstler wichtig, aber die Ruhe in seinem Atelier.
Text Katharina Groth
i Altenstein im Gespräch mit Dieter Dempfle, 8. März 1985, aus: skulptur aktuell II. Die menschliche Figur zwischen Realismus und Abstraktion, Bielefeld-Sennestadt 1985, S. 10 f.